Blut, Krebs und Infektionen
Sandkasten: Brutstätte für Keime?
Vorsichtsmaßnahmen treffen
Leonard Olberts, 28.06.2019
In Sandkästen finden sich zahlreiche Keime, die zum Teil die Gesundheit der spielenden Kinder beeinträchtigen können. Das zeigen Untersuchungen aus Spanien und den USA. Welche Vorsichtsmaßnahmen helfen.
Clostridien weit verbreitet
Ein spanisches Forscherteam testete in einer aktuellen Untersuchung Sandkästen auf Keime und kam zum Ergebnis: Knapp jeder zweite war mit dem Bakterium Clostridium difficile (C. difficile) kontaminiert. Eine Infektion mit dem Erreger verläuft bei Gesunden zwar meist harmlos, kann im Falle einer Immunschwäche aber auch ernsthafte Erkrankungen wie eine Dickdarmentzündung nach sich ziehen. Laut Dr. Marc Siegel vom NYU Langone Medical Center in New York City zeigt die Studie, dass sich C. difficile nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeheimen zunehmend verbreitet, sondern mittlerweile auch in Gemeinschaftsanlagen wie Spielplätzen zu finden ist.
Haustiere können Keime im Sandkasten hinterlassen
Weitere Studien zeigen, dass sich neben dem Bakterium C. difficile häufig auch Parasiten wie zum Beispiel Würmer im Sand nachweisen lassen. Anstecken können Kinder sich über den Kot von Katzen oder Hunden, die den Sandkasten als Toilette nutzen.
Die Vereinigung amerikanischer Kinderärzte (American Academy of Pediatrics) empfiehlt zur Vorbeugung einer Ansteckung:
- Sandkasten abdecken, wenn er nicht in Gebrauch ist
- Sand vor dem Abdecken trocknen lassen, da feuchter Sand Bakterienwachstum begünstigt
- Sand regelmäßig durchrechen, um Unrat oder anderes Fremdmaterial zu entfernen
- Haustiere nicht im Sand spielen lassen
Siegel ergänzt: „Wenn Sie Ihre Kinder in Sandkästen spielen lassen, stellen Sie sicher, dass sie ihre Hände waschen oder zumindest Desinfektionstücher verwenden, bevor und nachdem sie spielen.“
Quelle: Kinderärzte im Netz