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Haarausfall bei Kindern abklären!

Pilze, Psyche, Pferdeschwanz

Dr. med. Sonja Kempinski, 19.05.2021

Bildnachweis: © Cavan Images/imago-images.de

Haarausfall kann alle Altersgruppen treffen. Doch aufgepasst: Während bei Erwachsenen die Gründe meist harmlos sind, stecken beim kindlichen Haarausfall oft ernstere Erkrankungen dahinter.

Kindlichen Haarausfall immer abklären

Wird das Haar auf dem Kinderkopf dünner oder finden sich einzelne kahle Stellen, ist das kein kosmetisches Problem, sondern ein ernstzunehmendes Alarmzeichen. Deshalb heißt es in solchen Fällen: Ab in die Kinderarztpraxis und den Haarausfall abklären. Die häufigsten Ursachen kindlichen Haarausfalls sind:

  • Pilzerkrankung des Kopfes (Tinea capitis). Bei der Tinea capitis treiben vor allem Dermatophyten wie Microsporum canis oder Trichophytum rubrum ihr Unwesen auf dem Kinderkopf. Sie machen sich bemerkbar mit runden kahlen Stellen, um die herum viele abgebrochene Haare sitzen. Auch schuppige Hautveränderungen sind verdächtig für einen Pilzbefall. Ob eine Behandlung mit lokal aufzutragenden Antimykotika (Antipilzmitteln) reicht oder ob das Kind diese auch schlucken muss, kommt auf das Ausmaß des Befalls an. Und weil es sich beim Pilzbefall um eine ansteckende Erkrankung handelt, muss strikt auf Hygiene geachtet werden. D.h. Kämme, Bürsten und Handtücher nicht gemeinsam verwenden und Wäsche bei 60 ° waschen.
  • Autoimmunphänomene. Wenn sich kahle Stellen plötzlich und schubweise entwickeln, steckt womöglich eine Autoimmunkrankheit dahinter. Diese kann als alleinige Alopezia areata (kreisrunder Haarausfall) auftreten, aber auch Zeichen einer anderen autoimmunen Störung wie beispielsweise einer Schilddrüsenerkrankung sein. Ob und wie behandelt werden muss, klärt die Kinderärzt*in.
  • Mangelerscheinungen. Eisenmangel oder der Mangel an Vitaminen führen auch bei Kindern zu einem diffusen Haarausfall. Bei einem derartigen Verdacht kann die Kinderärzt*in leicht im Blutbild leicht feststellen, ob Spurenelemente oder Vitamine fehlen und gegebenenfalls zusätzlich eingenommen werden müssen.
  • Zu fester Zug. Zu stramm geflochtene Zöpfe oder ein zu fest gebundener Pferdeschwanz können durch ständigen Zug zum Haarausfall führen. Gegen eine solche Traktionsalopezie hilft es, die Haare weniger oder am besten gar nicht zu flechten.
  • Trichotillomanie. Manche Kinder reißen sich bei seelischer Überlastung die Haare aus. Oft finden sich dann noch weitere Anzeichen wie Lippenbeißen oder Nägelkauen. Kinder mit diesen Symptomen brauchen Hilfe. Die Eltern sollten deshalb bei der Kinderärzt*in Rat suchen.

Quelle: ptaHeute

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