Seit 2018 ist ein HIV-Test in Apotheken, Drogerien oder im Internet erhältlich. Doch sind die Tests auch zuverlässig?
Frühe Diagnose für alle von Vorteil
In Deutschland lebten nach Zahlen des Robert Koch-Instituts im Jahr 2016 über 88.000 Menschen mit einer HIV-Infektion (Humanes Immundefizienz-Virus), etwa 500 Personen verstarben daran. Das Problem: Jeder 7. Infizierte (12.700 Menschen) wusste nichts von seiner HIV-Infektion. Dadurch besteht das Risiko, dass der Betroffene das Virus unbemerkt weitergibt. Außerdem sind späte Diagnosen häufig mit höheren Behandlungskosten und einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.
Einfacher Zugang zum Test
Ein HIV-Selbsttest hat einen großen Vorteil: Er erreicht auch Menschen, die sich sonst nicht testen lassen würden. Aus Angst oder Scham trauen sich viele Menschen nämlich oft nicht in eine Arztpraxis, zur Aidshilfe oder ins Gesundheitsamt. Ein Selbsttest werde dazu beitragen, „dass mehr Menschen möglichst früh von ihrer HIV-Infektion erfahren und eine Therapie in Anspruch nehmen“, meint Sylvia Urban von der Deutschen Aidshilfe.
Testqualität wichtig
Wer sich einen Selbsttest kaufen möchte, sollte unbedingt auf das CE-Zeichen achten. Das stellt sicher, dass der Test in Europa für die Anwendung durch Laien zugelassen ist. Solche Tests gibt es zum Beispiel in Apotheken. Auch geprüfte Selbsttests zeigen die Infektion nicht gleich nach der Ansteckung an. Betroffene sollten deshalb noch 12 Wochen abwarten, bevor sie zum Test greifen.
Quelle: AIDS-Hilfe, Ärzteblatt