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Mehr Zecken, mehr FMSE

Auch im Winter aktiv

Dr. med. Tobias Höflein, 05.04.2024

Zecken übertragen Borelliose und FSME Bildnachweis: © mauritius images / Free Belarus! / Alamy / Alamy Stock Photos

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten. Die Ursache ist das FSME-Virus, das durch Zeckenstiche übertragen wird. Für das Jahr 2024 erwarten Fachleute mehr Infektionen als sonst.

Zecken länger aktiv

Der Klimawandel macht auch vor den Zecken nicht halt. In kalten Wintern verfallen Zecken in eine Winterstarre. Ein Zeckenstich war daher bisher in den Wintermonaten nicht zu befürchten. Mittlerweile sind die Winter aber deutlich milder, so dass Zecken in vielen Regionen Deutschlands ganzjährig aktiv sind. Für Menschen besteht daher auch im Winter die Gefahr, sich einen Zeckenstich einzufangen.

FSME-Risikogebiete auch im Norden

Mit den Zeckenstichen steigt auch die Gefahr, sich mit zeckenassoziierten Erkrankungen anzustecken. Dazu gehören die Borreliose, aber auch die deutlich ernstere FSME. Bei der FSME entzündet sich das Gehirn, bleibende Folgen wie Lähmungen sind möglich. Manche Menschen müssen sogar künstlich beatmet oder ernährt werden. Auch Todesfälle kommen vor. Anders als die Borreliose fällt eine FSME nicht durch eine typische Hautrötung auf. Die Erkrankung ist erst zu erkennen, wenn die ersten Symptome auftreten. Wie viele Erkrankungen auch beginnt die FSME mit grippeähnlichen Beschwerden, bevor neurologische Symptome auftreten können.
Die meisten Ansteckungen geschehen in Bayern und Baden-Württemberg. Doch die FSME-Risikogebiete breiten sich immer weiter nach Norden und Osten aus. Die nördlichsten Risikogebiete in Deutschland liegen in Niedersachsen und Brandenburg.

Impfungen und Kleidungen schützen

Glücklicherweise gibt es gegen die FSME eine wirksame Impfung. Empfohlen wird diese für alle Menschen, die in Risikogebieten leben oder dort  Urlaub machen. Eine Impfung ist auch für Kinder sinnvoll, denn Zecken verstecken sich gerne dort, wo Kinder spielen – beispielsweise auf Wiesen oder an Waldrändern.
Neben der Impfung hilft auch das Verhalten, sich vor der Erkrankung zu schützen. Durch die richtige Kleidung lässt sich ein Zeckenbiss oft vermeiden. Da Zecken meist über die Füße und Beine den Körper hochkrabbeln, sollten gerade beim Wandern in Risikogebieten geschlossene Schuhe getragen werden. Auch lange Hosen schützen – sind die Hosenbeine in die Socken eingesteckt, macht es das den Zecken noch schwerer. Nach einem Wandertag in Risikogebieten sollte der Körper dennoch nach Zecken abgesucht werden. Zecken wandern meistens mehrere Stunden auf dem Körper, bevor sie sich festbeißen. Sie lieben dabei warme und feucht Orte, beispielsweise Achselhöhlen.

Quelle: Internisten im Netz

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