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Wie Stress dick macht

Kontrollverlust und wenig Schlaf

Dr. med. Sonja Kempinski, 25.05.2023

Frauen greifen im Stress besonders gern zu Süßem. Bildnachweis: © mauritius images / Tommaso altamura / Alamy / Alamy Stock Photos

Dass Stress dick macht, haben viele schon am eigenen Leib erfahren. Doch welche Mechanismen sind für die zusätzlichen Pfunde verantwortlich?

Alarmreaktion mit Pferdefuß

Stress ist eigentlich dafür da, dem Menschen in einer gefährlichen Situation eine Flucht- oder Angriffsreaktion zu ermöglichen. Kurzfristig steigt deshalb die Leistungsfähigkeit – und das ist in Situationen wie Sportwettkämpfen oder Prüfungen durchaus erwünscht.

Hält Stress jedoch lange an, kann er den Körper krank machen und Übergewicht begünstigen. Manche Menschen legen dabei innerhalb kürzester Zeit viele Kilos zu. Dahinter stecken verschiedene Mechanismen.

Cortisol macht Heißhunger

Eines der Stresshormone, die beim Menschen zum inneren Angriff blasen, ist Adrenalin. Es lässt den Blutzucker ansteigen und bringt damit Hirn und Muskeln auf Hochtouren. Gleichzeitig nimmt in der Angriffs- und Fluchtphase der Hunger zunächst ab. Danach kommt es durch Cortisol, ein weiteres Stresshormon, zu Heißhunger. Denn der Körper will verbrauchte Energiereserven wieder auffüllen. Bei Dauerstress bleiben die Cortisolspiegel hoch – und das führt langfristig zu Fett- und Wassereinlagerung. Vor allem das Bauchfett nimmt dabei kräftig zu.

Dauerstress geht zudem oft Hand in Hand mit schlechtem Schlaf. Und Schlafmangel ist auf längere Sicht ebenfalls mit einer Gewichtszunahme verbunden. Dahinter stecken Stoffwechselprozesse, die zu Muskelabbau, erhöhten Blutzuckerspiegeln und schließlich zu einem vermehrten Fettaufbau im Fettgewebe unter der Haut führen.

Emotionales Essen am wichtigsten

Hauptgrund für die Gewichtszunahme unter Dauerstress ist jedoch das psychisch bedingte veränderte Essverhalten. Forscher*innen sprechen dabei von „emotionalem Essen“. Die Gestresste versucht, durch Nahrung einen Puffer zwischen sich und die schwierige Situation zu schaffen. Weil der Stress gleichzeitig die Selbstkontrolle vermindert, läuft die Nahrungsaufnahme oft aus dem Ruder.

Vor allem Frauen neigen dann dazu, ungesünder und mehr zu essen. Greifen sie dabei zu Süßwaren, schütten die Gehirnzellen durch den Zucker vermehrt Glückshormone wie Dopamin aus. Von dieser Belohnung kann der Körper nicht genug bekommen. Die Folge: Der Zuckerkonsum steigt und das Körpergewicht steigt mit. Auch viele Männer essen in Stressphasen mehr. Zusätzlich greifen sie jedoch vermehrt zu Alkohol – und der schlägt sich bekanntermaßen ebenfalls in Bauchfett nieder.

Quelle: ptaheute

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