Ernährungsmedizin

Welche Diät ist gut fürs Herz?

Ernährung im Vergleich

Dr. med. Sonja Kempinski, 13.09.2023

Getreide, Nüsse, Obst und Gemüse sind Bestandteile einer herzgesunden Ernährung. Bildnachweis: © mauritius images / Adam korzeniewski / Alamy / Alamy Stock Photos

Von mediterran über fettreduziert bis steinzeitlich: Wer sich gesund ernähren möchte, kann aus einer Vielzahl von Kostformen wählen. Doch welche Diät schützt Herz und Gefäße?

Gewicht verlieren ist nicht alles

Diäten sollen nicht nur beim Abspecken helfen. Ein weiterer Grund für bestimmte Kostformen ist der Wunsch, sich gesund zu ernähren und damit seinem Körper Gutes zu tun. In wieweit das Herz davon profitiert, hat jetzt ein Team der American Heart Association untersucht. Dafür prüften die Wissenschaftler*innen zehn gängige Diäten bezüglich ihrer Wirkung auf Faktoren, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen (u.a. Blutfette, Blutzucker, Blutdruck).

Gewinner mit 100 von 100 erreichbaren Punkten war die DASH-Diät. Dabei handelt es sich um eine Kostform, die speziell gegen Bluthochdruck empfohlen wird. Sie ist reich an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Bevorzugt werden Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Hülsenfrüchten, Bohnen oder Nüssen, erlaubt sind Fisch oder Meeresfrüchte, mageres Fleisch und fettarme bzw. -freie Milchprodukte. Weitgehend verzichtet wird bei der DASH-Diät auf Salz, Zucker, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel.

Mittelmeerdiät und Vegetarismus schneiden gut ab

In puncto Herzgesundheit mit über 85 Punkte gut abgeschnitten haben auch die Mittelmeerdiät, die vegetarische Kost und die pescetarische Ernährung (eine vegetarische Kost, bei der Fisch erlaubt ist). Die Mittelmeerdiät hätte noch weiter vorn landen können: Punktabzug gab es dafür, dass sie den mäßigen Genuss von Rotwein erlaubt.

78 Punkte erhielten die vegane Kost und die fettarme Diät. Nachteil der veganen Kost ist der drohende Vitamin-B12-Mangel. Die Expert*innen empfehlen, dass Vitamin zu supplementieren. Fettarme Kost wiederum hat das Manko, dass man zum Ausgleich häufig zu viele Kohlenhydrate zu sich nimmt.

Kohlenhydratarme und extrem fettarme Ernährung landeten noch weiter hinten. In den beiden Diäten fehlen Obst, Getreide und Hülsenfrüchte bzw. Nüsse und gesunde Pflanzenöle – alles Lebensmittel, die für einen herzgesunden Speiseplan empfohlen werden.

Steinzeitdiät schließt herzgesunde Lebensmittel aus

Schlusslicht mit weniger als 55 Punkten waren Steinzeitdiät und ketogene Kost. Kurzfristig scheint man damit gut an Gewicht abzunehmen, langfristig leiden Herz und Gefäße. Denn die Steinzeitdiät schließt herzgesunde Lebensmittel wie Vollkornprodukte, raffiniertes Getreide, Hülsenfrüchte, Öle und Milchprodukte komplett aus. Und bei der ketogenen Diät werden weniger Ballaststoffe und mehr gesättigte Fettsäuren konsumiert – beides leistet nach heutigem Wissen der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Vorschub.

Quelle: Circulation

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