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Nicht jedes Medikament ist vegan

Tierische Hilfsstoffe unter der Lupe

Marie Schläfer, 23.06.2023

Neben Medikamenten enthalten auch viele Nahrungsergänzungsmittel tierische Hilfsstoffe. Da hilft nur ein Blick in die Packungsbeilage. Bildnachweis: © mauritius images / BSIP / Alice S.

Tierische Hilfsstoffe sind in vielen Arzneimitteln enthalten. Doch wie erkennen Patient*innen diese Inhaltsstoffe und gibt es Alternativen?

Hilfsstoffe oft nicht vegan

Die Inhaltsstoffe von Arzneimitteln lassen sich grob in Wirkstoffe und Hilfsstoffe unterteilen. Der Wirkstoff ist für die eigentliche Wirkung des Medikaments im Körper zuständig. Daneben enthält das Arzneimittel aber auch Hilfsstoffe, die zum Beispiel wichtig für die Haltbarkeit oder die Aufnahme des Arzneimittels sind. Das Problem: Viele Hilfsstoffe sind tierischen Ursprungs und bringen Patient*innen, die aus ethischen oder religiösen Gründen auf tierische Inhaltsstoffe verzichten wollen, in einen Gewissenskonflikt. Inzwischen gibt es aber auch vegane Alternativen, auf die Patient*innen zurückgreifen können.

Tierische Inhaltsstoffe erkennen

Doch wie erkennen Verbraucher*innen, welche Hilfsstoffe in ihren Medikamenten enthalten sind und ob sie vegan sind? Alle Hilfsstoffe müssen in der Packungsbeilage aufgeführt sein. Verbraucher*innen können daher selbst die Inhaltsstoffe überprüfen oder in der Arztpraxis oder Apotheke um Rat fragen.
Denn oft ist nicht so leicht zu erkennen, hinter welchem Namen sich ein tierischer Inhaltsstoff verbirgt. Lactose, die in vielen Tabletten enthalten ist, wird zum Beispiel aus Kuhmilch gewonnen und ist damit nicht vegan. Gelatine, die häufig in Hart- oder Weichkapseln vorkommt, wird aus der Haut und den Knochen von Tieren hergestellt.

Nach Alternativen fragen

Viele Hersteller bieten mittlerweile laktosefreie und gelatinefreie Produkte an. Patient*innen, für die nur ein veganes Arzneimittel in Frage kommt, sollten deshalb vorher mit ihrer Ärzt*in sprechen und gemeinsam ein geeignetes Präparat auswählen.

Doch Vorsicht: Aus wirtschaftlichen Gründen sollen Apotheken vor der Abgabe eines Medikaments prüfen, ob eine günstigere Form des verschriebenen Arzneimittels mit der gleichen Wirkung verfügbar ist. Diese Alternativen enthalten zwar den gleichen Wirkstoff, oft aber andere Hilfsstoffe. Statt dem gewünschten veganen Medikament erhält die Kund*in in der Apotheke dann ein günstigeres – eventuell aber nicht veganes – Arzneimittel. In begründeten Einzelfällen dürfen Ärzt*innen aber den Austausch des Arzneimittels durch einen Vermerk auf dem Rezept ausschließen. Wer sicher gehen will, spricht deshalb vorher mit der Ärzt*in über die eigenen Bedenken.

Quellen: Pharmazeutische Zeitung, EMA, Richtlinie der EU

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