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Nahrungsergänzung im Blick: Gelée Royale

Sinn oder Unsinn?

Marie Schläfer, 23.04.2021

Bildnachweis: © JPC-PROD/Shutterstock.com

Futtersaft für Königinnen: Gelée Royale verursacht bei Bienenlarven einen wahren Entwicklungsschub. Nur die Königinnen erhalten das besondere Gemisch über einen längeren Zeitraum. Auch viele Menschen setzen auf den teuren Saft, um das Immunsystem zu stärken und Alterungsprozesse aufzuhalten. Ist die Hoffnung berechtigt?

Nur teurer Honig?

Goldglänzend und cremig: Auf den ersten Blick unterscheidet sich Gelée Royale kaum von Honig. Doch dieser Eindruck täuscht, denn Bienenlarven, die mit besonders viel Gelée Royale gefüttert werden, entwickeln sich zu Bienenköniginnen. Der Grund: Gelée Royale enthält spezielle Proteine, die Major Royal Jelly Proteins, eine bestimmte Fettsäure, 10-Hydroxy-2-decensäure, und östrogenähnliche Moleküle. Dazu kommen noch Vitamine, Zucker und Wasser. Doch wie wirkt der Futtersaft auf Menschen?

Schwankende Zusammensetzung

Gelée Royale wird nachgesagt, die Vitalität zu erhöhen und Alterungsprozess aufzuhalten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat diese Versprechungen überprüft – ist aber zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Das Problem: Gelée Royale ist ein Naturprodukt, dessen Inhaltsstoffe je nach Saison, Bienenvolk oder Futtermittel schwanken. Doch von der Zusammensetzung des Saftes hängt auch die Wirkung ab. Welche Inhaltsstoffe für eine Wirkung notwendig sind, ist bisher jedoch nicht eindeutig geklärt. Deshalb ist es schwierig, die Vermutungen über Gelée Royale in wissenschaftlichen Studien zu prüfen.

Natürlich – aber nicht unbedenklich

Bereits bewiesen ist jedoch die Wirkung der Pyrrolizidinalkaloide in Gelée Royale: Regelmäßig und in hohen Mengen aufgenommen sind sie krebserregend und leberschädigend. Diese sekundären Pflanzenstoffe werden mit dem Nektar von den Bienen gesammelt und kommen so in das Gelée Royale. Erst ab 2023 müssen die Hersteller den Gehalt der Pyrrolizidinalkaloide in Nahrungsergänzungsmitteln auf 500 µg/kg begrenzen. Bis dahin empfiehlt sich ein Blick auf die Verpackung der Produkte, denn einige Hersteller geben die Schadstoff-Konzentration freiwillig an.  

Keinen Grenzwert gibt es allerdings für allergieauslösende Moleküle im Gelée Royale: Menschen, die an Atopie, also an Überempfindlichkeitsreaktionen, leiden, oder Menschen mit Asthma verzichten deshalb zur Sicherheit lieber auf Produkte mit Gelée Royale.

Wer neben seiner eigenen Gesundheit auch auf die der Bienen achten will, kauft Gelée Royale am besten von vertrauenswürdigen Imker*innen und Herstellern. Diese sind besonders behutsam in der Herstellung und verzichten auf Methoden, die die Bienen unnötig stressen.

Mehr Informationen über Gelée Royale erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel“.

Quellen: BFR über Gelée Royale und Pyrrolizidinalkaloide; EFSA; Collazo et al. 2021; EFSA, Verbraucherzentrale; Imker-Stierberg

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